18. August 2019

Susan Przywara nun zweifache Vizeweltmeisterin

Die Weltmeisterschaften der Masters wurden vom 12. bis 18. August in Südkorea im 330 Kilometer südlich von Seoul gelegenen Gwangju ausgetragen. Dort fand bereits im Juli die WM der Weltelite statt, und die Altersklassenschwimmer durften nun auch in das gleiche Becken springen. Schwimmer aus 84 Ländern mit circa 9500 Starts hatten gemeldet. Die älteste Teilnehmerin wurde 1926 geboren, die Jüngsten waren gerade einmal 25 Jahre alt. Geschwommen wurde im 50m-Becken der Nambu University. Zum Ein- und Ausschwimmen standen zwei weitere 50m-Becken zur Verfügung. Es gab einen Livestream auf YouTube, so dass die Daheimgebliebenen sofort mit Ergebnissen versorgt waren. Die Teilnehmer durften mit der Akkreditierung, die überall als Erkennungszeichen diente, das gesamte öffentliche Verkehrsnetz kostenlos nutzen. Es gab zusätzlich Shuttlebusse von verschiedenen Stellen der Stadt zur Schwimmhalle und auch noch Wasser, so viel man wollte, was bei 83 Prozent Luftfeuchtigkeit und Temperaturen über 30 Grad eine Wohltat war.
Vom SCW Eschborn machte sich Susan Przywara, Jg. 83, auf die weite Reise, um Wettkampf und anschließenden Erkundungsurlaub zu verbinden. Sie hatte sich bestmöglich mit Unterstützung der Trainer und Teamkameraden vorbereitet. Nach zwei Tagen in der Olympiastadt Seoul von 1988 stieg sie am zweiten Wettkampftag ins Geschehen ein und landete in ihrem ersten Rennen mit neuer Bestzeit von 2:35,97 Min. über 200 m Rücken ganz knapp auf Platz 4 in ihrer Altersklasse 35. Da auch die Plätze 4 bis 6 geehrt wurden, gab es eine Medaille inklusive hochwertigem Etui und eine Urkunde. Die Plätze 1 bis 3 erhielten zusätzlich das Maskottchen, einen Otter, als Kuscheltier. Susan beendete an Tag 3 das Rennen über ihre Nebenstrecke 50m Schmetterling auf Platz 5. Vor den am nächsten Tag folgenden 200m Lagen war die Nervosität groß, da sie als Drittschnellste gemeldet war. Sie ging zügig an, konnte das Tempo aber nicht ganz halten. Das machte aber nichts, denn nur eine war schneller. Es reichte zum Vizetitel und zur Steigerung ihrer Bestzeit um ganze zwei Sekunden auf 2:36,87 Min. Die Freude und Erleichterung war groß. Das harte Training hatte sich gelohnt. Nun standen noch die 50m und 100m Rücken auf dem Programm. Vorher gab es aber noch einen Ruhetag, den Staffeltag. Dieser wurde genutzt, um die Gegend zu erkunden. Mit freiem Kopf erkämpfte die Eschbornerin am nächsten Tag die Bronzemedaille über 100m Rücken in 1:10,21 Min. und war nur knapp langsamer als noch im Juni, als sie den Deutschen Altersklassenrekord unterboten hatte. Im abschließenden Rennen über 50m Rücken war nun alles offen, und es wurde eine spannende Entscheidung. Trotz dass die Badekappe noch vor dem Start riss, wurde es erneut Silber in 32.12 Sek. mit nur einem Zehntel Rückstand auf die Siegerin und nur einem Hundertstel am Deutschen Altersklassenrekord vorbei. Kurz ärgerte sie sich, freute sich dann aber über ihre neue Bestzeit. Außerdem war es für sie gut zu wissen, dass noch Luft nach oben ist, denn der Anschlag war auch nicht ganz optimal.
Alles in allem blickt sie zufrieden auf diese Meisterschaft zurück, die auch ein Fest der Begegnungen verschiedener Nationen und von Kameradschaftlichkeit sowie Freundlichkeit geprägt war.

In zwei Wochen starten die Schwimmer beim Eschborner Herbstpokal im Wiesenbad, bei dem Zuschauer recht herzlich willkommen sind. Es wird die neueste Bademode geben, und für das leibliche Wohl ist gesorgt.