09. November 2019

Masters zum dritten Mal Deutscher Mannschaftsmeister

Der 24. Bundesentscheid der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Masters am 9. November wird den Schwimmern des SCW Eschborn noch lange in Erinnerung bleiben, denn spannender hätte der Wettkampf in Osnabrück nicht verlaufen können.
Bereits in den Vorkämpfen, bei denen 116 Teams antraten, zeigten die Vorjahressieger, dass wieder mit ihnen zu rechnen ist, als sie bundesweit die beste Punktzahl eingefahren hatten und als einzige über der 20.000 Punkte-Marke blieben. Erfahrungsgemäß steigern sich jedoch viele Teams im Endkampf noch einmal um mehrere Tausend Punkte. Von daher wusste man, dass man sich erheblich steigern müsse. Leider musste man in diesem Jahr auf einige Punktegaranten wie die 84-jährige Ursula Fröhlich verzichten. Zudem zitterte man bis zuletzt, ob man die fünf verschiedenen geforderten Altersklassen zusammen bekommen würde, aber es klappte. Dank zusätzlicher Unterstützung von Sara, AK 20 und Georg Bacher, AK 50, wurde die Mannschaftsaufstellung im Vergleich zum Vorkampf so optimiert, dass es tatsächlich reichte und man sich am Ende nach 24 Wettkämpfen mit 21.867 Punkten gegen 15 weitere Teams durchsetzen konnte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Dortmund mit 21.614 und Nordhorn mit 21.499 Punkten. Das Osnabrücker Bad scheint den Eschbornern zu liegen, nachdem sie auch letztes Jahr dort schon 20 Meistertitel bei den Mastersmeisterschaften der kurzen Strecken erschwimmen konnten. Der Kampf um die Meisterschaft konnte per Livestream und Livetiming verfolgt werden. Darüber hinaus schaffte der Ausrichter Quakenbrück perfekte Bedingungen für zahlreiche Deutsche Altersklassenrekorde und drei Europarekorde.
Mit gleich zwei Rekorden startete Dortmund in den Wettkampf, was ihnen zunächst die Führung einbrachte. Im ersten Abschnitt präsentierten sich auch der neunfache Sieger Neukölln als einer der vier Berliner Endkampfteilnehmer rund um Olympiateilnehmerin Cathleen Rund sehr stark. Die Führung wechselte mehrmals, und obwohl die Eschborner hochmotiviert eine Bestzeit nach der anderen ins Wasser legten, reihten sie sich zur Halbzeit auf dem dritten Rang hinter Nordhorn und Neukölln ein. Der Rückstand auf die Spitze betrug zu diesem Zeitpunkt 306 Punkte.
Im zweiten Abschnitt wurde weiter kräftig angefeuert und die vorher vorsichtig kalkulierten Zeiten konnten unterboten werden. So rückten die Eschborner immer näher an Nordhorn heran, während Neukölln etwas an Boden verlor. Gegen Ende unterbot Frank Gruner, AK 45, seinen eigenen Deutschen Rekord über 200m Lagen in 2:13,05 Min. um fast eineinhalb Sekunden, wofür er 1032 Punkte für Eschborn sammelte und das, obwohl er schon respektable 200m und 800m Freistil aus dem ersten Abschnitt in den Knochen hatte. Nach einem schnellen Sprint über die anschließenden 50m Freistil konnte Alexander Pohl, AK 25, in 23,50 Sek. die Führung für die Eschborner übernehmen. Die Nervosität stieg im gleichen Maße wie die Hoffnung, dass es eventuell tatsächlich zur Titelverteidigung reichen könnte, doch die Konkurrenz schlief nicht. Drei Rennen vor Schluss trennten Eschborn, Nordhorn und Dortmund gerade einmal 78 Zähler. Im Sinne des diesjährigen Eschborner T-Shirt-Motto’s „Teamwork makes the dream work“ zeigte man euphorisiert von den bis dahin gezeigten Leistungen starke Nerven und ließ sich von den Anfeuerungsrufen durch das Wasser tragen. Nachdem schließlich Haruka Matsushima, AK 20, über 400m Lagen in 5:01,70 Min. zwei Hundertstel unter dem Deutschen Altersklassenrekord blieb, machte Marcel Wack, AK 20, im letzten Rennen des Tages über 100m Freistil das Kunststück perfekt. Mit neuer Bestzeit von 50,59 Sek. sorgte er für den nächsten Altersklassenrekord der Eschborner und untermauerte damit die Spitzenposition im Gesamtklassement.
Alle Schwimmer mit drei Starts, das waren Haruka, Sara, Lara Marie Deibel, AK 20, Susan Przywara, AK 35, Frank und Marcel, knackten die 2800 Punkte-Marke. Bei zwei Starts steuerte Linda Kiesel, AK 35, 1543 Punkte bei. Mit je einem Start rundeten Alexander mit 918 Punkten, Georg mit 915 Punkten, Andrea Smycek, AK 35, mit 821 Punkten und Max Pohl, AK 20, mit 754 Punkten das Mannschaftsergebnis ab. Nicht zu vergessen ist auch Oliver Scheel, AK 50, der mit seiner Unterstützung im Vorkampf die Qualifikation für die Endrunde mit möglich machte. Im Durchschnitt erzielte man diesmal 911 Punkte pro Rennen. Nachdem das Endergebnis offiziell war, lag man sich glücklich und gerührt in den Armen. Bei der stimmungsvollen Siegerehrung wurden wie schon im letzten Jahr alle Hände aller Teilnehmer der angetretenen Mannschaften abgeklatscht, bevor die Sektkorken knallten und der mitgereiste Cheftrainer Dr. Stephan Pohl seine Schützlinge samt Pokal und Urkunden ordentlich nass spritzte.
Schon seit gestern sind die Schwimmer bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Berlin. Am Wochenende starten die Nachwuchsschwimmer beim Kelkheimer Weihnachtsschwimmen, und am Samstag sind die Masters bei den Hessenmeisterschaften in Frankenberg.