10. November 2018

Masters nun Deutsche Mannschaftsmeister

Das Bundesfinale der 23. Auflage des Deutschen Mannschaftswettbewerbs im Schwimmen der Masters, das am 10. November in Gelsenkirchen ausgetragen wurde, sollte für den SCW Eschborn ein ganz besonderes werden. Nach dem bisher einzigen Titelgewinn vor acht Jahren und vielen Top 10-Platzierungen seither, rückte erstmals wieder eine Top 3-Platzierung in greifbare Nähe.

Nach den Vorkämpfen, bei denen 109 Teams aus Deutschland antraten, qualifizierten sich die Eschborner als dritte für den Endkampf der besten 18. Nur drei Teams hatten die 20.000er-Marke überboten. Allerdings zeigte die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass viele im Finale noch eine Schippe drauflegen können. Die Eschborner wussten das und wollten es den Konkurrenten am liebsten gleich tun. Sie freuten sich, dass Schwimmer, die im Vorkampf noch verhindert waren, die Mannschaft nun verstärken konnten. Somit konnte man die Besetzung der 24 zu schwimmenden Rennen etwas anders verteilen, in der Hoffnung, hier und da noch ein paar Pünktchen mehr herauszuholen. Die Rechnung ging auf. Als einziger hessischer Endkampfteilnehmer konnten die Schwimmer nun zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte wieder ganz oben stehen und mit 22.189 Punkten den Titel vor der SG Neukölln Berlin mit 21.685 Punkten und der SG Dortmund mit 21.678 Punkten holen.

Neben der guten Organisation des Wettkampfes durch den Ausrichter und der Schaffung bestmöglicher Bedingungen war der Erfolg der Eschborner Schwimmer auf die geschlossene Mannschaftsleistung zurückzuführen. Einige Schwimmer verzichteten extra auf die Teilnahme an den Hessischen Meisterschaften der offenen Klasse, die parallel in Baunatal ausgetragen wurden. Man ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als kurzfristig leider der zweite Schmetterlingsspezialist die Teilnahme am Endkampf absagen musste.

Bereits ab dem zweiten Rennen hatte man die Führung im Tableau übernommen und gab sie bis zum Ende nicht mehr auf. Bei dem starken Teilnehmerfeld wusste man allerdings bis zum Schluss nicht, ob es reichen würde. Der 648 Punkte-Vorsprung, den man sich nach der Hälfte aller Rennen erkämpfte, war nur vier Rennen später auf 161 Punkte geschmolzen. So hieß es weiter dran bleiben und kräftig anfeuern, damit man am Ende jubeln konnte. Die Stimmung in der Halle war gut. Das Tableau verschob sich noch einige Male, und die Plätze 2 sowie 3 wurden erst im letzten Rennen entschieden. Der Sieger stand da aber bereits fest, nur, dass die Masters es erst richtig glauben wollten, als es auch offiziell verkündet wurde.

Die Siegerehrung wurde wie immer sehr herzlich und durch Aufruf aller Teams gestaltet. Man klatschte sich gegenseitig ab, bevor es Urkunden, Gastgeschenke und Pokale für die ersten drei gab. So viele Hände zu schütteln, war schon ein Erlebnis. Für Marcel Wack, Sara Bacher, Haruka Matsushima, alle AK 20, Andrea Smycek und Susan Przywara, beide AK 35, Frank Gruner, AK 45, Georg Bacher, AK 50, Marc Vaupel, AK 55 und die im Vorkampf gestarteten Max Pohl, AK 20 sowie Oliver Scheel, AK 50, war es der erste Titel. Stolz war man, dass mit Ursula Fröhlich, AK 80 und Monika Hirte, AK 30, auch zwei Schwimmerinnen dabei waren, die bei beiden Titeln mitwirkten.

Der fleißigste Punktesammler war Marc, der über die 100m Schmetterling in 1:03,08 Min. 1082 Punkte bekam und bei der doppelten Distanz in 2:19,02 Min. 1197 Punkte erzielte, beides mit Altersklassenrekorden. Auch über die 200m Lagen holte er mehr als 1000 Punkte und verfehlte dabei seinen eigenen Rekord aus Januar nur ganz knapp. Sonst startet er für den SV Nikar Heidelberg, ist aber schon lange mit Eschborner Schwimmern befreundet und übte nun sein Zweitstartrecht gerne aus, nachdem sein Verein in diesem Jahr keine Mannschaft stellte.

Es gab neben Europa- und Weltrekorden zahlreiche Altersklassenrekorde während der Veranstaltung. Zwei weitere nationale Bestmarken gingen noch auf das Konto der Eschborner. Frank schwamm seinen in 2:14,47 Min. über 200m Lagen und Sara, die erst in diesem Jahr in die AK 20 kam, über 50m Brust in 32,81 Sek. Zweimal wurden Rekorde nur knapp verfehlt. Susan brauchte über 50m Rücken 31,70 Sek. und kam wie im Vorkampf bis auf 17 Hundertstel heran.. Haruka fehlten über 400m Lagen in 5:02,37 Min. nur sechs Hundertstel. Die größte Verbesserung gegenüber dem Vorkampf schaffte Ursula, die sich trotz ihrer 83 Jahre über 800 Freistil um satte 22 Sekunden verbesserte und bis auf 16 Sekunden an Ihren eigenen Rekord heranschwamm, den sie bereits vor drei Jahren aufstellte.

Zufrieden mit den gezeigten Leistungen öffnete man vergnügt die Schaumweinflasche, die es bei der Siegerehrung dazu gab und spritzte sich in Formel 1-Manier gegenseitig nass.

Am Wochenende starten die Schwimmer beim Kelkheimer Weihnachtsschwimmen in den Hofheimer Rhein-Main-Thermen..