16. Juni 2019

Deutsche Rekorde für Susan Przywara und Frank Gruner

Der Juni wird bei den beiden Altersklassenschwimmern des SCW Eschborn Susan Przywara, Jg. 83, Altersklasse 35 und Frank Gruner, Jg. 70, Altersklasse 45, in ganz besonderer Erinnerung bleiben.
Belohnt für ihren Trainingsfleiß wurde Susan, die in diesem Jahr zum ersten Mal bei den Britischen Masters Championships teilnahm. Diese wurden vom 14. bis 16. Juni auf der 50m-Bahn im walisischen Swansea ausgetragen. Susan, die 16 Monate beruflich in England verbrachte, wollte die Chance nutzen, ihre englischen Schwimmfreunde wieder zu treffen und gleichzeitig die angestrebten Strecken für die Masters-WM in Südkorea im August zu testen, um anschließend eine Entscheidung über die tatsächliche Meldung zu fällen. Die Wettkampftage eins und zwei waren in jeweils drei Rennabschnitte gegliedert. Man legte dabei großen Wert darauf, dass Frauen und Männer sich getrennt einschwammen. So erhielt jeder 30 Minuten. Die Bahnen waren nach Schwimmgeschwindigkeiten gestaffelt, und die Organisatoren passten auf, dass dies auch eingehalten wurde. Tag drei hatte nur zwei Abschnitte, um den Sportlern keine zu späte Abreise zu gewährleisten. Der erste Start begann für Susan dann leider etwas holprig, nachdem sie bei den 50m Rücken mit einem Fuß beim Start abrutschte. Sie belegte dennoch Platz drei und wollte es bei den nächsten Rennen besser machen. Über 200m Rücken holte sie Silber und verbesserte in 2:36,01 Min. ihre Bestzeit von April um fast eine ganze Sekunde. Auch über 200m Lagen konnte sie sich einen Platz auf dem Treppchen sichern und um ein paar Zehntel steigern. Dies stimmte zuversichtlich für den letzten Tag. Hier standen nur noch die 100m Rücken auf dem Programm. Ausgeruht und mit kurzer Pause zwischen Einschwimmen und Rennen, so wie es ihr am liebsten ist, glückten sowohl der Start, die Wende als auch der Anschlag. Auch während des Schwimmens hatte sie sich stark gefühlt. Der Blick auf die Anzeigetafel zeigte 1:09,71 Min. Fast eineinhalb Sekunden unter Bestzeit. Dies bedeutete den britischen Masterstitel für eine deutsche Gastschwimmerin. Völlig überrascht realisierte sie erst etwas später, dass sie mit dieser Zeit den 23 Jahre alten Altersklassenrekord von der Vize-Olympiasiegerin Karin Seick um ein Zehntel unterbot. Das freute auch die Briten, und sie gratulierten herzlich. Nun heißt es, fleißig weiter trainieren. Vielleicht ist ja noch eine kleine Steigerung bis zur Masters-WM möglich.
Frank startete am 9. Juni als einziger Teilnehmer des Vereins bei den Internationalen Hessischen Mastersmeisterschaften im Freibad in Gelnhausen auf der 50m-Bahn. Die Trainingskameraden pausierten, da sie doch gerade erst von den Deutschen Mastersmeisterschaften in Karlsruhe zurückkehrten, an der Frank leider nicht teilnehmen konnte. Er startete erstmals wieder seit seiner Schulter-Operation im Januar über 50m Brust, 50m Schmetterling und seine momentane Paradedisziplin 200m Lagen. Sonst fühlt er sich auf den mittleren Freistilstrecken wohl und will jetzt aber auch über 400m Lagen angreifen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Frank gewann alle seine Rennen in seiner Altersklasse und überraschte sich selbst bei den 200m Lagen. Trotz mehrmaligem in die Leine fassen auf der Rückenteilstrecke, was vielen Schwimmern im Freibad passiert, da die Hallendecke zur Orientierung fehlt, schlug Frank nach einem kraftvollen Rennen und nur 2:18,81 Min. an, was 1075 Punkte bedeutete. Damit unterbot er den bis dahin gültigen Altersklassenrekord, der bei 1000 Punkten liegt, um knapp drei Sekunden und das, obwohl er der älteste mit seinen 49 Jahren in der Altersklasse 45 ist. Den Kurzbahnrekord holte er sich schon zuvor. Die Freude war sichtlich groß. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn sich das Training auszahlt. Er erreichte damit auch die beste Einzelleistung der Veranstaltung.