04. Dezember 2011

C-Jugend des SCWE Deutscher Mannschaftsmeister!

Es sollte die Krönung und der Lohn einer langen Wettkampfsaison werden und es gelang!
Dem Schwimmclub Westerbach Eschborn gelang der große Triumph im Endkampf der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (DMSJ) mit dem Gewinn des Deutschen Meistertitels in der weiblichen C-Jugend (Jg. 98/99).
Als Mitfavorit souverän im Oktober beim Bezirksentscheid in den Wettbewerb gestartet folgte der Sieg im Hessischen Endkampf und die Qualifikation als Zeitschnellster für das Bundesfinale der besten sechs deutschen Mannschaften, das am ersten Dezemberwochenende im ehrwürdigen Frankenbad stattfand. Bis zum Umzug nach Berlin war das Bad jährlicher Austragungsort des großen deutschen Schwimmweltcups sowie Austragungsort der EM 1989. Ebenfalls für das Bundesfinale qualifizierte sich die männliche D-Jugend als fünftschnellstes Team.
Um dem Team eine optimale Vorbereitung zu ermöglichen reiste Trainerin Laura Iaccarino mit ihrem Kader bereits am Freitagnachmittag mit der Bahn nach Bonn. Traditionell nutzte der SCWE den freien Samstagvormittag für ein kleines Freizeitprogramm, – so fuhr man 2008 in Wuppertal Schwebebahn. Da in Bonn bekanntlich der bekannteste Goldbärenhersteller seinen Firmensitz hat, besuchte man dieses Jahr den dortigen Fabrikverkauf. Damit wurde zwar die Selbstdisziplin der Sportler massiv auf die Probe gestellt, aber alle als so leckeren Süßwaren landeten nur in riesigen Tüten wurden unverzehrt im Hotel auf die Zimmer gebracht.
Anschließend begann das Abendteuer Bundesfinale, was zunächst in der Aufgabe bestand irgendwie zum Schwimmbad zu kommen, denn sämtliche Öffentlichen Verkehrsmittel fuhren aufgrund der Afghanistan- Konferenz gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt.
Um Punkt 16Uhr ging es dann mit den Freistilstaffeln los. Direkt hier war abzusehen, dass es wie bereits in den vergangenen Jahren auf ein Kopf- an Kopfrennen mit der SSG Saar Max Ritter hinauslaufen würde. Die SCWE Mädels wurden mit 11/100 Rückstand Zweiter, wobei drei der vier Mädels unter der magischen Minutengrenze blieben, Sara Bacher dabei erstmals. Bei der anschließenden Bruststaffel, die auch schon den Abschluss des ersten Wettkampftages bot, ließen sie es dann richtig krachen und landeten deutlich auf Platz 1, mit guten sechs Sekunden Vorsprung auf den schärfsten Mitstreiter um den Deutschen Meisterschaftstitel, der bis zur Schlusschwimmerin fast gleich auf war. Carmen Franiczek schwamm als Schlussaktive jedoch deutlich Bestzeit und ermöglichte so eine beruhigte Fahrt zurück zum Hotel, wo es nach dem Abendessen auf dem Zimmer von Trainerin Iaccarino noch eine Teamsitzung stattfand, welche alle bis in die Haarspitzen motiviert verließen.
Nach einem sportgerechten Frühstück ging es dann auf um Geschichte zu schreiben. Man war in den vergangenen Jahren schon oft so knapp vor dem Triumph in dem bedeutendsten Mannschaftswettbewerb der Jugend, aber mit den Plätzen zwei und drei hatten man diesen immer wieder knapp verpasst. Der Sonntag begann mit der Rückenstaffel, wo Johanna Bauer aus dem jüngeren C-Jugendjahrgang 99 die Mannschaft verstärkte, sie war in der Bezirks- und Hessenrunde noch in der zweiten Mannschaft geschwommen. Mit ihrer 1:08 verbesserte sie sich innerhalb von zwei Wochen nochmals um knapp 3 Sekunden, da auch ihre Mannschaftskameraden super Zeiten schwammen, konnte die Führung gefestigt werden. Es folgte die Schmetterlingsstaffel welche das ganze dann doch wieder massiv spannend machte. Vor der Lagenstaffel waren die Eschborner Mädels noch 2,1 Sekunden in Führung. Natürlich wurde vor der abschließenden Lagenstaffel gerechnet bis die Köpfe rauchten und man kam anhand der gegenübergestellten Einzelzeiten aus den vier Schwimmlagen auf eine Zeitdifferenz von 2,3 Sekunden zugunsten der Schwimmkameraden der SSG Saar Max Ritter. Sollte sich das Drama von vor zwei Jahren, wo man den Titel am Ende denkbar knapp verpasste, etwa wiederholen? Laura Iaccarino nahm sich die Mannschaft zur Seite und stellte klar: „Wir werden über die ersten beiden Stecken (Rücken und Brust) hinten sein, danach kommt unsere Stärke. Die einstündige Pause vor die abschließenden Lagenstaffel schien unendlich zu sein, aber sie endete. Es ging los und es zählte. Jetzt oder nie! Haruka Matsushima begann als Rückschwimmerin in neuer Bestzeit und übergab mit 2 Sekunden Rückstand an Brustschwimmerin Sara Bacher, die ihre eigene Bestmarke auf 1:11 verbesserte. Aber wie vorher gesagt war man in diesem Moment auf den 2. Platz abgerutscht, es folgte auf der Schmetterlingsstrecke Carmen Franiczek. Sie machte 1,5 Sekunden gut und übergab an Schlussschwimmerin Ana Käsler. Die Halle tobte und Ana schwamm den so sehnlich erwünschten und hart erarbeiteten Titel nach Hause. 1,3 Sekunden entschieden am Ende über Titel und undankbaren 2. Platz, diesmal hatte der Schwimmgott den SCWE auf den Platz an der Sonne geflutet. Riesen Jubel brach los und einzelne Tränen vor Freude flossen. Was für eine Bedeutung die Leistungen haben, zeigt die Tatsache dass man den Veranstaltungsrekord der C-Jugend aus dem Jahr 1990 um 15 Sekunden verbesserte, welchen der SC Berlin im ersten Bundesfinale nach der Wende aufstellte. Die Siegermannschaft im Überblick: Sara Bacher und Carmen Franiczek (jeweils fünf Einsätze), Ana Käsler, Haruka Matsushima und Jessica Risch (jeweils drei Einsätze), Johanna Bauer (ein Einsatz), sowie Tabea Steinhagen und Luise Volk als Reserveschwimmer und persönliche Teambetreuer.
Die D-Jugend Jungs (Jg. 2000/2001) um Maximilian Bacher und Linus Diessner (jeweils fünf Starts), Tillmann Wager (vier Starts), Finn Helmke (drei Starts) und Henri Krekel, Alexander Schlenstedt und Dominik Sabbo-Golebiowski gingen mit leichten Hoffnungen auf den dritten Platz in den Wettbewerb, schließlich waren auf diesen nur 8 Sekunden Rückstand. Das Hauptziel im Bundesfinale dabei zu sein, war doch schon erreicht und nun folgte die Kür. Zwar gelangen den Jungs Bestzeiten und mit dem 2. Platz in der Bruststaffel lies man es auch richtig krachen, jedoch waren einfach alle Teams im sehr guter Form. So wurde man am Ende sechster. Wie eng es im Feld zuging zeigt auch das der als sechster qualifizierte Dresdener SC am Ende auf das Podest schwamm.
Bei der abschließenden Siegerehrung, wozu sich die Teams traditionell verkleiden, nahmen die Mädchen ihren Titel als „Schneewittchen und die 7 Zwerge entgegen“. Die Jungs zogen den 6. Dezember vor und zogen als Nikoläuse in die Halle ein.